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Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium

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Oskarverleihung 2019
"Die wilden Pauker"
Oskarverleihung 2019

OGLAF - eine etwas andere Betrachtung der Oskarverleihung

Boar, endlich ist die letzte Schulwoche! Die Bücher wurden abgegeben und Noten bekommt man auch nicht mehr. Unsere Projektwoche fühlt sich für die meisten Schüler an, als wäre es eine extra Ferienwoche. Doch fehlt nicht am Ende des Jahres eine schöne Erinnerung?



Seit Wochen haben wir auf diesen Tag gewartet - die legendäre Oskarverleihung des Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasiums Delitzsch findet endlich statt. Das Gala-Event im Delitzscher Kino "Markt 20", bei dem vier Oskars für besonderes Engagement vergeben werden, ist seit vielen Jahren das Highlight unserer Schule.



Achtzehn Uhr dreißig stand ich nach zwei anstrengenden Tagen - an denen fleißig geprobt wurde - vor den heiligen Hallen. Wir beendeten die letzten Vorbereitungen und starteten dann schließlich mit einer motivierenden Rede von Herrn Wiewiorra und einem abschließenden "Das schaffen WIR!"

Wir gingen durch die gefüllten Reihen zu unseren Plätzen und warteten gespannt. Schließlich gingen die Lichter aus und das Technikteam ließ das Intro laufen. Mit jeder vergangenen Sekunde pochte mein Herz etwas mehr und meine Halsschlagader wurde so dick wie ein Fahrradschlauch. Ich bin Oglaf - ein kleiner bunter Vogel und gleichzeitig das Maskottchen der diesjährigen Oskarverleihung. Mein Körper wurde von der Hand der Moderatorin Mai bedient, meine Stimme kam aus der Reihe vier, Platz dreizehn.



Das Intro war vorbei. Mechanisch - mein verrücktspielendes Herz ignorierend - hatten wie den ersten Moderationspart hinter uns gebracht. Den Minioskar erhielt mein Eidgenosse Theo HAHN. Ein kleiner, aber wichtiger Mensch, welcher mit Schuld trägt, dass ich auf der Bühne sein durfte.

Die Nominierten für den Mini-Oskar
Die Nominierten für den Mini-Oskar

Diesmal musste ich zum Glück nichts sagen und durfte in aller Ruhe die Krostitzer Akrobaten genießen. Ich war erfreut zu sehen, dass ich nicht der Einziger in diesem Raum war, der das Fliegen gelernt hat. Mit einem Unterschied: Wenn ich fliege, wird mir nicht frenetisch applaudiert.



Flatternd ging es zu meinem nächsten Einsatz auf der Bühne. Meine Sprechstimme schaute mehrfach aufs Blatt und klammerte sich mit schweißnassen Griffeln am Mikro fest. Teamoskar: Ich musste technische Dinge erklären, von denen ich als Vogel keine Ahnung habe. Zum Glück meisterte Mai schwierige Passagen sicher. Der zweite Moderationsblock endete mit der Auszeichung der Menschen, die mit den Lichtern, dem Ton und der Musik hantierten. Die haben es dann auch bei ihrer Rede nochmal ordentlich krachen lassen.



Ohne Pause musste ich trotzdem noch weitermachen. Unverschämt! Der hohe Wasserverlust dürstete mich nach den ersehnten Meisenknödeln. Aber es war zum Glück nur noch ein Block vor der Pause. Den Ehrenoskar gewann Frau Walther und bescherte dem Lehrerteam satte fünfzig Punkte. Kevin hat es echt drauf. Mit seinem "Es lebe der Sport" hat er nicht nur das Publikum, sondern auch mich begeistern können. Und das passiert nicht sehr oft.

Anschließend durfte ich dann endlich zu meinen heiß ersehnten Meisenknödeln, denn es war Pause!

Nach dem zwanzigminütigen "Wie-schnell-kann-ich-drei-Meisenknödel-auf einmal-runterschlucken?" gingen direkt die Lehrer auf die Bühne und klopften wie wild auf Hüpfbällen rum. Mit einmal zog Nebel auf, sodass die Trommler sogar die Taschenlampen anmachen mussten. Ich hatte den Eindruck, dass sie Suchen spielten. Die Musik, die Stimmung und die Choreographie stimmten, umso rätselhafter war es mir, dass ihnen dreißig Punkte dafür abgezogen wurden. Aber wenn die Regie das so sagt, dann muss das ja stimmen. Die umstrittene Entscheidung wurde vom Publikum mit Buhrufen quittiert.



Ein Oskar stand noch auf Frau Langes Tisch, bemerkte ich bei meinem Kontrollflug. Und ich hatte schon die Hoffnung, dass der für mich war, bis Mai mich darauf hinwies, dass das der Schüleroskar sei. Unter Gejohle und Geschrei wurde Franz Mühlig ausgezeichnet. Nun zeigten die Lehrer aber ihr wahres Gesicht und entführten den Ausgezeichneten vor meinen Augen.

Die Oskargewinner 2019
Die Oskargewinner 2019

Aber es nützte ja alles nichts, denn der Wettkampf zwischen Lehrern und Schülern ging schließlich in die Verlängerung. Weil der Abend so schon nicht lang genug war, wurde LiG gezeigt. Mir als Vogel haben die Luftaufnahmen sehr gefallen, mit denen die Erdlinge gefilmt wurden.



Das Kichern und Gackern neben mir während des Films erinnerte mich an meine entfernten Verwandten. Ich sollte Tante Gertrude wirklich mal wieder besuchen.

Schnitt: Vincent Weißhaupt