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Tampons sind das neue Koks
Alle Mädels haben sich die Frage wahrscheinlich schon einmal gestellt: Wer schreibt die ganzen Sprüche an die Klowände im Ehrenberghaus?

Mit der Zeit entwickelte sich die Mädchentoilette als Ort von menschlicher Erleichterung hin zu einem Smalltalk-Zentrum. Aus der quietschbunten Unterwasserwelt wurde ein sprudelnder Sprüche-See. Alltag eines jeden Mädchens:

Man bahnt sich den schwierigen Weg zur Toilette, der eher an ein Festival als an Schule erinnert. Bis jetzt sind keine Todesopfer durch Drängeln bekannt, die Dunkelziffer ist jedoch erheblich höher. Hat man den anstrengenden Gang hinter sich gebracht, erreicht man die Tür des Grauens. Statt frischer Meeresbrise fühlt man sich eher wie auf einem Fischkutter. Erstes Hindernis: die Schwingtür. Nicht selten besteht Verletzungsgefahr aufgrund von Entgegenkommenden. Mit etwas Übung meistert man diese Hürde gekonnt und findet sich in einem viel zu kleinen Raum mit viel zu vielen Menschen wieder. Warnhinweis: Klaustrophobiker sollten ihre Blase gut unter Kontrolle haben (alle anderen natürlich auch), denn der Toilettengang während der großen Pause könnte Panikattacken verursachen.

Zurück zum Szenario. Nach den natürlichen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit trifft man immer jemanden, den man kennt - schließlich befinden sich ca. 25% der Mädchen auf dem Klo zu der Zeit. Peinliches Schweigen wird unterbrochen von noch peinlicheren Smalltalk-Gesprächen: "Was hast du jetzt? - Wie lief die Klausur? - Achja, das hab ich auch schon gehört, die Notengebung war richtig dumm. - Hast du schon gehört, morgen Ausfall.". Diese Unterhaltungen dauern meist länger als erhofft, denn aus Prinzip sind nur 2 der Toiletten benutzungsfähig.

Hier klemmt das Schloss, da fehlt Klopapier und dort ist die Schüssel verstopft. Gehört man zu der mutigen Sorte und hat es eilig, so fragt man eine Fremde, ob sie vielleicht auf die dritte Tür aufpassen kann. Diese hat seit Monaten kein Schloss mehr. Möchte man Positives aus dieser Situation ziehen, so kann man es als gute Übung sehen, im echten Leben neue Menschen besser anzusprechen. Hat man dann endlich eine Toilettenkabine für sich allein, so kann man mal kurz zur Ruhe kommen und sich belesen. Ab und zu entdeckt man neue Sprüche an den Wänden. Diese Minute ist wahrscheinlich die einzige Zeit, in der ein Schüler freiwillig während der Schulzeit liest. Die Highlights unserer Sprüche kannst du hier sehen:

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Allzu lang hält man sich allerdings nicht auf, denn wie man in Kabine 4 lesen kann, spukt auf den Mädchentoiletten ein Geist. Gerade bei der gespenstischen Stille nach dem Vorklingeln hört sich jedes Geräusch doppelt so laut an. Blöd nur, dass die Verpackung eines Tampons knistert wie eine billige Chipstüte. Diese Vorsicht wird durch einen Spruch besonders verdeutlicht. Man geht damit um, als wäre es verbotene Ware, obwohl es etwas ganz Normales ist. Hoffentlich entwickelt sich in dieser Sache ein bisschen was weiter in den nächsten Jahren.

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Der Sauerstoff geht langsam aus in dieser Unterwasserwelt und die Fische an den Wänden erscheinen immer bedrohlicher. Schnell Hände waschen und auftauchen. Endlich wieder atmen! Jedoch muss man anmerken, dass die Luft auf den Toiletten teils besser ist, als in anderen Unterrichtsräumen. Der nächste Tauchgang lässt wahrscheinlich nicht lange auf sich warten.

P.S.: Im Jungsklo findet man die klare Antwort auf die anfängliche Frage: Lars wars!!!