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Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium

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Inszenierte Reise in eine Welt ohne Musik
von Julia Wick (LVZ)
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Szene aus dem Musical, hier noch in der Generalprobe: Die Munkelwachen - alias Lena Lehmann, Lisa Wege, Celina Sandmann, Lea-Marie Pollok und Melanie Wahlich (von links) - achten darauf, dass niemand heimlich singt. (Fotos: Julia Wick)

Delitzsch. Eine Welt ganz ohne Musik - ohne sanft klingende Töne, ohne emotionale Melodien und ohne Rhythmen zum Tanzen. Die Vorstellung einer solchen Welt scheint schrecklich, und doch gibt es sie. Zumindest im Musical "Die blaue Flöte", welches von Schülern des Delitzscher Ehrenberggymnasiums akribisch einstudiert wurde und morgen seine Premiere feiert. Bei der Generalprobe am vergangenen Freitag war höchste Konzentration gefragt. Schließlich wurde es langsam ernst für die 23 Mitwirkenden.

Seit mehr als 18 Monaten proben sie nun an dem Musical von Dagmar Scherf und Jochen Schimmelschmidt. Ein ursprünglicher Uraufführungstermin im Frühjahr 2011 musste abgesagt und verschoben werden, weshalb die Arbeit an den einzelnen Szenen im Rahmen des Ganztagsangebotes "Vorhang auf" unter der Leitung von Musiklehrerin und Chorleiterin Sylvia Alltag und Theaterregisseur Sebastian Mandla vom Baff-Theater unermüdlich weiter ging. "Das ist schon insgesamt eine echt lange Zeit, aber was wir beginnen, bringen wir auch zu Ende", sagte Nicolas Pals entschlossen. Und seine Duett- und Spielpartnerin Nathalie Nagel ergänzt: "Vor allem in den letzten Wochen haben wir Zusatzproben am Freitagnachmittag und am Wochenende eingelegt, das war nicht immer einfach neben der Schule, hat aber Spaß gemacht." Die beiden spielen im Stück das Ehepaar Barus und Kora und singen gemeinsam "Das Lied von der Goldammer". Dafür mussten sie auch viel gemeinsam üben, was zumindest voraussetzt, dass man sich versteht. "Das hat bei uns gut geklappt, überhaupt hat sich die gesamte Gruppe super zusammengefunden", sagten sie unisono. Zu Beginn sei das nicht der Fall gewesen. Vor allem der Altersunterschied zwischen den Fünft- bis Siebtklässlern sei am Anfang etwas schwierig gewesen. Zudem ist "Die blaue Flöte" quasi eine Gemeinschaftsproduktion dreier Parteien. Denn die "Vorhang-auf"-Gruppe wird bei ihrer Inszenierung gleich doppelt unterstützt: Zum einen durch eine Gruppe Instrumentalisten der Musikschule Delitzsch, zum anderen durch die Technik-AG des Gymnasiums. Sie alle hatten in den vergangenen Wochen nur ein Ziel: ihren späteren Zuschauern die Geschichte der blauen Flöte, so gut es nur möglich ist, zu erzählen.

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Diese beginnt mit dem Leben auf dem Planeten Armon, wo die Herrscher Totus (gespielt von Tom Sopper) und Bubus (alias Franziska Müller, Bild links!) seit dem Fortgehen von Totus' Ehefrau Miranda (Tanja Müller) die Musik verboten haben. Weil allen Bewohnern jegliches Singen und Musizieren verboten ist, gestaltet sich das Leben auf Armon jedoch ziemlich grau und düster. Doch das reicht den Brüdern Totus und Bubus noch nicht, sie wollen nun auch auf der Erde die Musik verbieten lassen. Sie zwingen das Geschwisterpaar Lara (gespielt von Miriam Kleinke) und Klara (Franziska Hönemann) zu einer Reise auf den blauen Planeten, um herauszufinden, wie sie diesen später überfallen können. Doch die Schwestern verfolgen ihren eigenen Plan und suchen mithilfe ihrer irdischen Freunde die verschollene Miranda und ihre blaue Flöte. Denn ein Spiel von dieser würde die verbitterten Herrscher von Armon besänftigen und den Bewohnern die Musik zurückbringen. "Es ist eine tolle Geschichte, lustig, aber auch spannend", verriet Titus Steinbach, der den Mike, einen der irdischen Freunde, spielt. Am Musical fasziniere ihm vor allem die Tatsache, mal aus seiner Haut kommen zu können: "Manchmal ist es gar nicht so schlecht, mal jemand anderes sein zu dürfen." Der Zehnjährige gehört neben Nathalie Nagel und Franziska Müller zu den wenigen der Gruppe, die bereits Bühnenerfahrungen sammeln konnten. Doch aufgeregt sein werden sie alle gleichermaßen, wenn morgen nach anderthalb Jahren Arbeit die öffentliche Premiere ansteht. Ab 18.45 Uhr ist Einlass in der Aula des Reime-Hauses in der Dübener Straße 20, um 19 Uhr öffnet sich der Vorhang. Der Eintritt kostet drei Euro, alle Interessierten sind herzlich eingeladen.