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Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium

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So könnte Schule immer sein
von Ilka Fischer (LVZ)
Weihnachtsmarkt 2010

Delitzsch. Wenn Lehrer Strenge androhen und trotzdem Beifall bekommen – dann ist Weihnachtszeit im Delitzscher Ehrenberg-Gymnasium. Die Lehrer setzten mit ihrem 25-stimmigen Chor den Schlussakkord eines besonderen letzten Schultages in diesem Kalenderjahr. Zur Melodie Schneeflöckchen, Weißröckchen trällerten sie unter der Leitung von Musiklehrerin Sylvia Alltag und nach den Worten von Cora Estler-Schneider: „Heut war Schule ganz anders, so müsst‘ sie immer sein! Doch im nächsten Jahr, glaub uns, kehrt die Strenge wieder ein!"

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Doch daran wollte gestern keiner denken. Im Schulgebäude in der Dübener Straße mutierten Klassenzimmer zu Bastelstuben, das Chemiekabinett verschwand in einem Hexenwald, Flure verwandelten sich in Popkornstände, das Foyer in ein Schülercafé und die Aula fand sich als Teil des kosmischen Universums wieder.

Klassen, Kurse, Arbeitsgemeinschaften und Lehrer hatten sich wieder füreinander viel einfallen lassen. Schon ein Profi in diesen Dingen ist Chemielehrerin Annett Friebel, die mit ihrer Arbeitsgemeinschaft „schon das fünfte oder sechste Märchen" einstudiert hat. In der Rolle der Hexe lief sie zur Höchstform auf. So versprach sie Gretel die Freilassung nur bei einem guten Abitur oder kicherte, als sie mit einer guten Hexe verwechselt wurde, in sich hinein: „Das denken erst mal viele." Hänsel und sein Kumpel hatten da schon Papierdampfer mit Knall und Puff versenkt, Gretel Apfelsaft in Blaubeersaft und zurück verwandelt, es gingen Sonne und Mond zum Teil auch mit Beamerprojektion an der Wand auf. Und auch Rumpelstilzchen sowie Wolf und Rotkäppchen kamen vor.

Doch auch sie änderten nichts daran: Am Ende kam es wie es kommen musste: Gretel ließ den Kuchen gekonnt in Flammen aufgehen, die Hexe wollte zeigen, wie sie das richtig macht und verschwand unter lautem Gebrüll im Ofen. Noch lauter war nur der Beifall, den die Protagonisten der 9. bis 12.  Klasse für die Aufführung erhielten. „Zwei Monate haben wir konkret dafür geprobt", verriet Claudia Müller, die als Mutter von Hänsel und Gretel diese auch von einem Markt mit chemisch angehauchten Kunststückchen scheuchen musste.

Der Beifall hat die Schüler dann auch dafür entschädigt, dass sie von den anderen Stationen des Tages kaum etwas mitbekommen haben. So spielte der Musikgrundkurs der Klasse 11 in der Aula. Nicole Queitzsch: „Wir wollten die Lieder aber nicht nur runtersingen." So musste Engel Marcel Wittig, der wegen Faulheit auf die Erde verbannt wurde, sich bei einem Sonderauftrag bewähren. Er sollte herausbekommen, ob die Menschen Weihnachten noch besinnlich feiern. „Wie sie das gemacht haben, war toll", sagte am Ende Celina Sophie Schweinsberg, die aber auch den ganzen Tag, bei dem sie erstmals dabei war, toll fand. Das zweite Mal war es dagegen für Anja Wolf, die sich freute, einen schönen Stern basteln zu können. Hungrig bleib natürlich auch keiner. Caroline Büttner vom Schülercafé Mac Duff lockte: „Wir haben alles, vom herzhaften Kartoffelsalat bis zum Obst in Schokolade." Da konnte selbst der Weihnachtsmann nicht widerstehen und ließ die Schulfilmer warten.