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Haus Ehrenberg wird im Sommer 150 Jahre alt
Eine Chronologie der Ereignisse
Chronik

Delitzscher Gymnasium begeht Jubiläum mit Festwoche

LVZ vom 26.02.2008 von Julia Wick

Delitzsch (dw). Der Plan für die Feierlichkeiten steht, die Projekte sind angeschoben, auch die ersten Rückmeldungen für das Absolvententreffen gingen bereits ein. Der Grund für die jetzt schon angelaufenen und umfangreichen Vorbereitungen ist simpel und doch gewaltig: Vor 150 Jahren eröffnete das heutige Haus Ehrenberg des Delitzscher Gymnasiums zum ersten Mal seine Türen. Genau am 21. Juni 1858 wurde das Backsteingebäude Am Wallgraben als Knabenschule eingeweiht. Um dieses Ereignis gebührend zu begehen, findet vom 14. bis zum 20. Juni eine Festwoche statt.

Höhepunkt wird ganz sicher das Treffen der Ehemaligen in ihrer einstigen Penne sein. Am Freitag, dem 20. Juni, besteht für alle, die Interesse haben, die Chance, in Erinnerungen zu schwelgen. Alle Räume des Hauses stehen offen. Angeboten werden an diesem Tag zudem Führungen durch das altehrwürdige Gebäude. Vorgesehen sind auch multimediale Präsentationen, die von gestern und heute berichten. Doch nichts geht über die Erzählungen der Absolventen selbst. Ihnen wird in einer Talkrunde Gelegenheit gegeben, über dies und jenes, vor allem über Spannendes zu plaudern. Sie sollten dabei aber stets die Verbindung zur Schule und das Jubiläum im Blick haben. Wer dann noch guter Stimme ist, kann sich dem gemeinsamen Chorauftritt anschließen und mitsingen.

Da die Organisatoren mit einer recht großen Zahl ehemaliger Lehrer wie Schüler rechnen wird um eine rechtzeitige Anmeldung gebeten. Zudem werden für die Präsentationen aus vergangenen Tage noch Exponate für eine Ausstellung gesucht. Es soll ein historisches Klassenzimmer eingerichtet werden, in dem natürlich stilecht all das steht, was zum Unterricht gehörte. Einige Stücke sind bereits dank der Unterstützung vieler zusammengekommen. Gesucht wird derzeit aber noch – man mag es gar nicht glauben – ein Rohrstock. Mit ihm wurden bekanntlich Schüler diszipliniert. Wer ein solches Teil noch auf Omas Dachboden findet, wird gebeten, es zur Verfügung zu stellen.

Unterstützung sucht auch der Förderverein des Ehrenberg-Gymnasiums. Er will Partner aus der Wirtschaft gewinnen, die mit finanziellen Mitteln die geplanten Veranstaltungen ermöglichen. Dem Verein schwebt da unter anderem vor, einen Schulball oder auch einen Best-of-Kulturtage-Abend zu organisieren. Letzterer wird mit Sicherheit die Festwoche ungemein bereichern.

Direktoren und Schulleiter schwingen den Stift

LVZ vom 03.04.2018

Delitzsch. Vier Männer und eine Frau. Sie leiteten die Geschicke des Delitzscher Gymasiums in den vergangenen 47 Jahren. Jetzt trafen sich Alfred Schirmer (Direktor von 1961 bis 1983), Ingrid Krumrey (von 1983 bis 1990), Dieter Möbius (von 1990 bis 1992), Klaus-Jochen Krüger (Schulleiter von 1992 bis 2007) und Frank Werner (Schulleiter seit August 2007) im Haus Ehrenberg, um 50 Plakate zum 150. Gründungsjubiläum zu signieren. 340 Jahre Lebenserfahrung saßen zusammen und waren von der Idee, einer Bekanntmachung den ganz besonderen Pep zu geben, sehr angetan. Natürlich kam bei dem Treffen, das zunächst in gemütlicher Runde bei Kaffee und selbstgebackenem Lehrerkuchen begann, auch manche Geschichte auf den Tisch. Alfred Schirmer berichtete beispielsweise von einem Hausmeister, der, wenn Not am Mann war, auch Vertretungsunterricht hielt. Ganz unspektakulär, aber dennoch nicht minder eindrucksvoll übergab Klaus-Jochen Krüger an den amtierenden Schulleiter Frank Werner eine Mappe, in der alle 5037 Namen jener jungen Leute aufgelistet sind, die in den vergangenen 150 Jahren ihr Abitur im Ehrenberg-Gymnasium ablegten.

Anschließend schwangen sowohl die Pensionäre als auch Schulleiter Werner die Stifte und setzte ihre Unterschriften auf 50 von Kunstlehrer Eike Wiewiorra gestaltete Poster, die wegen des großen Interesses bereits nachgedruckt werden mussten. Wiewiorra war bei einem über Delitzsch aufziehendem Gewitter ein beeindruckender Schnappschuss des Backsteingebäudes gelungen. Seit dem Tag der offenen Tür am Gymnasium kündet nun der Aushang vielerorts in der Stadt von dem Ereignis. Die Poster sollen zum Absolventen- und Jahrgangstreffen am 20. Juni versteigert werden und einen guten Preis erzielen.

Goethe und die Festwoche an der Schule

LVZ vom 16.06.2008 von Julia Wick

Delitzsch. Ein Spruch hat es Landrat Michael Czupalla (CDU) angetan. Er lautet: „Leistung ist der Schlüssel jeden Fortschritts. Mit ihr gelingt alles.“ Dieser sei ihm in die Hände gefallen, als er sich auf die Festveranstaltung des Delitzscher Gymnasiums vorbereitete. Er wisse, dass die Schule Höhen und Tiefen durchlebt hat. „Ich denke da vor allem an den Zusammenschluss des Oskar-Reime-Gymnasiums und des Ehrenberg-Gymnasiums im Jahr 2003.“ Doch trotz schwieriger Hürden, ließen sich Direktoren, Lehrer und auch Schüler nie unterkriegen. „Deshalb trifft der Spruch für die seit 15 Jahrzehnten bestehende Bildungseinrichtung genau zu“, war sich Czupalla sicher. Der Politiker war einer von zahlreichen Rednern bei der Festveranstaltung zum 150. Gründungsjubiläum der Schule am Samstagabend im Delitzscher Bürgerhaus.

Neben einem kurzen lobenden Blick in die Vergangenheit, schaute er in die Zukunft. „Während die Innenausstattungen der Gebäude und die Ausbildung heute auf höchstem Niveau sind, wird die Gestaltung der Außenanlagen am Reime-Haus demnächst in den Vordergrund rücken.“ Und auch für die alte Sporthalle in der Dübener Straße wird sich eine Lösung finden, versprach er. Mit Goethe ließ Czupalla seine Rede ausklingen: „Man muss oft etwas Tolles unternehmen, nur um wieder eine Zeitlang leben zu können.“ Er hoffe, dass diese Festwoche das „Tolle“ für die Schule ist und sie unserer Stadt deshalb noch lange erhalten bleibt.

Auch Altdirektor Jochen Krüger sagte ein paar Worte. Von 1992 bis 2007 war der Delitzscher Schulleiter und kennt die Einrichtung und deren Geschichte wie kaum ein Zweiter. „Ich freue mich sehr, an dem Fest teilnehmen zu können und bedauere es zugleich, mich kurz halten zu müssen“, sagte Krüger mit einem Lächeln auf den Lippen und brachte damit den ganzen Saal zum Schmunzeln. „Ich könnte so viel erzählen. Aber ich wünsche dieser Schule für die Zukunft eine stets fleißige Schülerschaft und vor allem immer gute finanzielle Unterstützung, um jegliche Notwendigkeiten und Träume erfüllen zu können.“

Das festliche Programm war gespickt mit musikalischen Aufführungen. Fehlen durfte an dieser Stelle natürlich nicht der Oskar- Reime-Chor unter der Leitung von Sylvia Alltag. Mit „Ceciderunt in profundum“ aus Georg Philipp Telemanns „Der Schulmeister“ begeisterten die Sänger die Gäste.

Nachdem er bereits die Begrüßung übernahm, ließ es sich Schulleiter Frank Werner nicht nehmen, auch das Schlusswort zu sprechen. „Meine bisher kurze Amtszeit von neun Monaten ist im Vergleich zu den 150 Jahren nichts“, sagte der Leipziger. Doch als er Anfang August an das Gymnasium kam, fand er ein wunderbares Kollegium und eine ebenso tolle Schülerschaft vor. „Ich konnte mich bei der Organisation dieser Festwoche zu 100 Prozent auf sie verlassen und dafür möchte ich mich bedanken.“ Im Nachhinein gab Werner zu, dass er vor der 150-Jahr-Feier schon ein wenig Ehrfurcht hatte. „Aber nach dem schönen Auftakt läuft die Festwoche jetzt wie von alleine“, sagte der Schulleiter.

Am meisten freue er sich dabei auf die Ausstellung zu 15 Jahrzehnten Schulgeschichte, die am Montag um 10 Uhr im Ehrenberghaus eröffnet wird. Aber auch das Absolvententreffen am Freitag ist in seinen Augen ein echtes Highlight. Hierfür haben sich bis jetzt schon über 1000 ehemalige Pennäler angekündigt. Auch Marek Bernacki freut sich darauf: „Gemeinsam mit Stephanie Loose werde ich im Saal des Schienenfahrzeugwerkes dann moderieren“, sagte der Zehntklässler voller Vorfreude.

Das Gymnasium, das 150. Gründungsjubiläum und Herr Ehrenberg

LVZ vom 19.06.2008 von Sylvia Weber

Zum Beitrag „Goethe und die Festwoche an der Schule“ vom 16. Juni über die Feierstunde des Delitzscher Gymnasiums im Bürgerhaus: Ein wenig verwundert las ich Ihren kurzen Bericht über die Festveranstaltung anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums des Delitzscher Gymnasiums. Es war eine äußerst gelungene Feierstunde, die durch die verantwortlichen Organisatoren auf die Beine gestellt wurde; angefangen bei der Leistung des Schulchores bis hin zu den einzigartigen solistischen Darbietungen von Schülern unseres Gymnasiums, die den musikalischen Rahmen dieser Veranstaltung bildeten. Mich wundert aber, dass der Artikel mit der Rede des Landrats eingeleitet wurde, dem ohnehin zu viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde, hat er doch lediglich ein kurzes Grußwort an die Anwesenden gerichtet. Nachdem nun zwei Spalten des Artikels vom Grußwort Herrn Czupallas geprägt waren, wurde in einem Satz erwähnt, dass „Altdirektor Krüger einige Worte sagte ...“

Welch eine Untertreibung! Jochen Krüger hielt eine knappe Stunde lang die Festrede, die den Höhepunkt dieser Veranstaltung darstellte, in gewohnter Manier – eine rhetorische Meisterleistung, voller Witz, Esprit und Charme, unterhaltsam interessant und kurzweilig. In wochenlanger akribischer Arbeit hatte er an der Schulchronik gearbeitet, Analysen vorgenommen und dabei wissenswerte Fakten ans Tageslicht geholt und diese gekonnt in seiner Festrede verarbeitet. Seine Rede endete mit dem Wunsch, der auch an Landrat Czupalla gerichtet war, endlich eine Entscheidung bezüglich der Namensgebung für das Gymnasium Delitzsch herbeizuführen, das seit der Zusammenlegung beider Delitzscher Gymnasien im Jahre 2003 immer noch namenlos ist. Wäre nicht das 150. Gründungsjubiläum ein Anlass, der Schule den Namen Ehrenberg, den sie seit 1947 trug, wiederzugeben.