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Mit Saxofon, Trompete und Klavier - Swing am Delitzscher Gymnasium
LVZ vom 24.02.2015

Zehn Mädchen und Jungen machen bei Big Band mit

Delitzsch. Heitere Melodien befreien sich von den Notenblätter und tänzeln in der Luft des Delitzscher Schulzimmers. Zehn Gymnasiasten spielen auf ihren Instrumenten zu "Canteloupe Island", während der Musiklehrer zum Takt in die Hände klatscht und eifrig nickt. Das ist die Schul-Big-Band des Ehrenberg-Gymnasiums, die sich im September vergangenen Jahres gegründet hat. Das Lied aus der Probenszenerie gehört zu einem kleinen Programm, mit dem die Fünft- bis Zwölftklässler den Tag der offenen Tür an ihrer Schule Ende Februar eröffnen wollen.

Big Bands an Schulen? Im Landkreis Nordsachsen ist das eine Rarität und Erik Cipowicz brachte die Idee im Gepäck seiner jungen Lehrtätigkeit an das Delitzscher Gymnasium. "Mir gefällt es hier ziemlich gut. Das ist eine schöne Idee", sagt Erik Brode. Der Sechstklässler ist der Pianist der Band. Zusammen mit den restlichen Mitgliedern sucht er noch nach dem passenden Namen für die neue Schul-Big-Band. Cipowicz gibt den Gymnasiasten einen ganz neuen Einblick in die Musikwelt, macht ihnen den jazzig-swingenden Stil schmackhaft. "Durch das gemeinschaftliche Spielen sammeln die Schüler Erfahrungen, die sie sonst nicht haben", weiß Cipowicz. Der 28-Jährige bringt selbst keinerlei praktische Erfahrung mit, lediglich das Gefühl und den musikalischen Riecher, den er während seiner Studienzeit an der Leipziger Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy für sich entwickelte.

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Die Schüler-Big-Band am Delitzscher Gymnasium ist so gesehen ein Gemeinschaftsprojekt. Die Kinder und Jugendlichen als auch der Musik-Experte gehen zusammen der Frage nach, was es heißt, eine Big Band auf die Beine zu stellen. "Ich sehe die Probenarbeit als Chance. Anders als beim Orchester oder Chor, wo instruiert wird, erarbeiten wir hier etwas gemeinsam. Alle zusammen puzzeln wir am Werk und am Klang", sagt Cipowicz. Bei der ganzen Probenarbeit spiele es keine Rolle, wie erfahren die jungen Musiker sind. Jeder leiste einen kleinen Beitrag. Neue Spieltechniken und die eigene Stilfindung gehören zweifelsohne zu den Zielen, die Cipowicz mit den Schülern gemeinsam ausloten will. Deshalb versucht der Big-Band-Leiter die Jugendlichen in den Proben vermehrt dazu zu ermuntern, das eigene Potenzial kreativ auszuschöpfen. Weg vom Notentext und hin zur Improvisation. "Die Schüler sollen selbstbewusster mit ihren Instrumenten umgehen und sich auszuprobieren lernen", betont Cipowicz.

Gegenwärtig besteht die Schul-Big-Band aus einer zehnköpfigen Truppe, und die Klangfülle ist dementsprechend überschaubar. "Wir sind noch am Suchen. Eine richtige Big Band besteht ja aus zahlreichen Blechblasinstrumenten", entgegnet Cipowicz. Neben der klassischen Besetzung aus Schlagzeug, Bass, Gitarre, Trompete und Posaune sind in der Delitzscher Schulband auch ganz untypische Instrumente wie Querflöte und Klarinette vertreten. Das Repertoire reicht von Jazz-Standards - mit einer klaren, einfachen Melodik - bis zu komplizierteren Pop-Arrangements.  Wie das Ganze klingen kann, zeigten die jungen Musiker auf bisher zwei Auftritten.



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Die Feuerprobe bestanden sie auf der schuleigenen Oskarverleihung im vergangenen September, sowie auf dem Weihnachtskonzert des Oskar-Reime-Chores. Wie schon im Fall der Probenarbeit bindet Cipowicz die Schüler auch bei der Songauswahl ein. Ein Grund, weshalb Trompeter Jan Schulze gerne in der Band spielt. "Herr Cipowicz hat eine lockere Art und Weise. Er betrachtet uns nicht als Schüler, sondern als gleichwertige Bandmitglieder, eben auch wenn es darum geht, was für Lieder wir spielen wollen", sagt der Zwölftklässler. Einen festen Proberaum hat die Schul-Big-Band noch nicht, wie Cipowicz verrät. Möglichst schallisoliert soll er sein. Bis die passende Räumlichkeit gefunden ist, treffen sich die jungen Musiker im Musikraum des Reime-Hauses in der Dübener Straße. Jeden Dienstagnachmittag hallt dort ein jazziger Sound durch die Flure. Mit Begeisterung dabei: Lucia Trümpert ist bisher noch die einzige Saxofon-Spielerin in der Band. Erik Brode am Klavier ist Teil der Rhythmusgruppe. (Fotos: Wolfgang Sens)