von Ditmar Wohlgemuth, LVZ vom 01.07.2008
Am Delitzscher Gymnasium folgt eine Auszeichnung nach der anderen – und gesungen wird auch
Die Oskars am Delitzscher Gymnasium sind verliehen. Die Preisträger in diesem Jahr: Sportlehrer Dietmar Giebler (Löwen-Oskar, Bild oben links), Julia Blaue (Schüler-Oskar, Bild oben rechts), das Reinigungs-Duo Papst und Winter (Team-Oskar, Bild unten links), Mathematiklehrerin Gabriele Lattauschke (Ehren-Oskar, Bild unten rechts) und Sylvia Alltag (Ehrenberg). Oskar-Verleihungen sind nicht nur die Höhepunkte für die Filmsternchen in Hollywood, auch im Delitzscher Gymnasium, genauer gesagt im Haus (Oskar) Reime, gehören diese Preisübergaben zum Highlight eines jeden zu Ende gehenden Schuljahres.
Bis zur letzten Minute wurde an den Nominierungsfilmen gearbeitet, die der Jury die nötigen Informationen für ihre geheime Entscheidung lieferten. Sie wurden rechtzeitig fertig, auch wenn Macher Daniel Köppen dafür auf so manche Mütze Schlaf verzichtete. Der Termin wurde gehalten. Die stolzen, zum Teil auch den Tränen nahen Preisträger konnten kürzlich ihre Trophäen, die in den Kategorien Löwen-Oskar, Schüler-Oskar, Team-Oskar sowie Ehren-Oskar verliehen wurden, entgegenehmen. Bei einer zweistündigen Veranstaltung, für die die Karten wieder mal heiß begehrt waren, erlebten Zuschauer wie Akteure im wahrsten Sinne des Wortes heiße Momente. Junge Talente zeigten ihr Können und geehrten „Profis“ fehlten mitunter die Worte. Den Moderatoren Sascha Würker und Stephanie Losse gingen dagegen die Sätze spürbar leicht und mit Witz über die Lippen. Sie hatten leichtes Spiel, die einzelnen Teile der durchaus ernst gemeinten Zeremonie ohne nenneswerte Panne über die Bühne zu bringen.
Ehe die Oskars ihre künftigen Besitzer glücklich machten, zeigte die Podcast-AG am Gymnasium unter der Leitung von Kunst-Lehrer Eike Wiewiorra, zu welchen künstlerischen Leistungen sie fähig ist. „Lehrer in Gefahr“ hieß der Streifen, der nach dem Vorbild „Und ewig grüßt das Murmeltier“ gedreht wurde. In der Hauptrolle war Geschichtslehrer Jürgen Kellner zu sehen. Der leidenschaftliche Karnevalist litt geradezu spürbar unter dem sich stets wiederholenden Geburtstag, der zahlreiche Gefahrenmomente – sie reichten von der Bananenschale auf dem Schulflur bis zum Stromschlag auf der Leiter – bereithielt. Die Rolle vom braven Pauker zum durchgeknallten Rocker, der jede Situation meistert, schien Kellner auf den Leib geschrieben. Der stürmische Beifall in der Reime-Aula würdigte Darsteller und Filmcrew gleichermaßen euphorisch.
Nicht weniger dramatisch verlief die Oskar-Verleihung. Margit Becker, „stellvertretende Schulleiter oder Schulleiterin“, wie sie selbst sagte, steuerte die Verleihung in souveräner Manier. Alle Nominierten, in jeder Kategorie waren es jeweils drei, hätten es verdient, zu den Preisträgern zu gehören. Für sie alle gab es einen gemeinsamen Auftritt im Scheinwerferlicht auf der Bühne. Die Oskar-Gewinner selber waren ergriffen von der Ehre, die ihnen zuteil wurde. Körpersprache und Dankesworte ließen keine Fehlinterpretationen zu. Gabriele Lattauschke rollten gar die Tränen. Mit einem zusätzlichen Ehren-Oskar überraschten die Moderatoren Sylvia Alltag. Seit Jahren in der Jury, bekam sie erstmals die Figur, die eine Frau mit zwei Arm-Paaren darstellt. Einfach zu treffend.