Rund 300 Personen verfolgten am Mittwochabend auf der Bühne und der Leinwand im Delitzscher RAW-Saal die Festnahme einer Lehrerin. Was war passiert?
Alljährlich veranstaltet das Gymnasium am Ende des Schuljahres eine Großveranstaltung: Die Oskarverleihung. Ein Event, das die verschiedensten Talente und Fähigkeiten der Schüler auch einem großen öffentlichen Publikum zugängig macht. Gleichzeitig werden herausragende Schüler und Persönlichkeiten der Schule für ihre Leistungen und ihr Engagement geehrt. Ein Abend also, an dem die Schüler eigentlich den schulischen Rahmen verlassen können. Doch die Oskarverleihung des Jahres 2023 holte die Schule auf die Bühne.
Nach einem lauten Stundenklingeln sahen sich die Zuschauer nicht nur mit einer Musikstunde konfrontiert, sondern auch mit einem aktuellen Problem der Gegenwart, dem Lehrermangel, denn nach dem Genuss eines Kaffees radelte der Musiklehrer plötzlich von der Bühne. Und da Unterricht bekanntlich nicht ohne Lehrer stattfinden kann, musste eine Lösung gefunden werden. Wie auch im Rahmen des Corona Aufholprogramms sollten Schüler aushelfen. Natürlich nicht beliebige Schüler, sondern geeignete.
Als besonders befähigt wurde Pia Schwabe von der Jury ausgewählt. Sie wurde mit dem Minioskar für die Klassenstufen 5 bis 7 für besonderes Engagement ausgezeichnet. Die Zuschauer konnten weitere drei satirische Unterrichtsstunden verfolgen: Mathematik, Deutsch und Sportunterricht, in welchen die Nominierten der verschiedenen Kategorien der Veranstaltung vorgestellt wurden. Auch Schulleiter Frank Werner gratulierte herzlich allen Nominierten, „denn allein schon die Nominierung ist Auszeichnung und Würdigung vielfältiger Leistungen.“
Jede der Kategorien besitzt unterschiedliche Anforderungen, doch eint sie alle, dass Persönlichkeiten oder Gruppen ausgezeichnet werden, die mit ihrem Einsatz, ihrer Leidenschaft und ihren Aktivitäten die Schule bereichern.
So konnte Jara Smykalla den Oskar als „Schülerin des Jahres 2023“ erringen. Musiklehrer, Eric Cipowicz, wurde mit dem „Ehren-Oskar“ ausgezeichnet und die Chemie AG erhielt den „Team-Oskar 2023“.
Untermalt wurde der satirische Abend von verschiedenen Live-Acts. Der Chor „Young Voices“, geleitet von Sylvia Alltag, präsentierte eine dem Thema des Abends angepasste Fassung von „Du hast den Farbfilm vergessen“.
Ein spektakulärer Zauberact fand auf der Bühne statt, als die verdiente Lehrerin Frau E. Münchow plötzlich um 20 Jahre verjüngt, dargestellt von Frau H. Münchow, auf der Bühne erschien.
Auch die Streichergruppe der Kreismusikschule "Heinrich Schütz" verzauberte das Publikum mit Vivaldis „L'Estrate - Der Sommer“ unter der Leitung von Frau Tabitha Möckel.
Die Krostitzer Akrobaten, trainiert von Abiturient Nick Breitner, stellten ihr Geschick bei verschiedenen Figuren unter Beweis. Für Begeisterung sorgte hierbei auch der Auftritt der Lehrerakrobaten.
Rhythmisch fesselnd zeigte die Tanzgruppe der Sekundarstufe 2, choreographiert von Anthi-Maria Dima, ihr Taktgefühl. Den Ausklang fand der Abend traditionell mit dem Film „Lehrer in Gefahr“, in dem die „kriminellen“ Machenschaften der Chemie-AG humorvoll und satirisch aufgedeckt und „polizeilich“ geahndet wurden.
Unter viel Applaus fiel der sprichwörtliche Vorhang. Doch seien Sie unbesorgt, falls Sie die Veranstaltung verpasst haben, im nächsten Jahr folgt eine Neuauflage.
G. Eulitz & H. Totzauer
Weiterführende Links:
Hier geht es zur Fotogalerie | Hier kann man den Film "Lehrer in Gefahr sehen"