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GTA - schöne Zukunft?
Weniger Geld für Ganztagsangebote an Gymnasien (LVZ, 07.03.2014) Warum eigentlich?
GTA

Seit dem Schuljahr 2007/2008 gibt es an unserer Schule Ganztagsangebote. Zu Dauerbrennern wurden die GTA Modellbau, Volleyball, Handball, Leichtathletik,die Chöre, die Chemie AG, die o.K. AG mit  der Podcast AG und der Schülerzeitung. Auffällig ist bei vielen Angeboten, dass sich die älteren Schüler um die Kleinen kümmern, Lernen altersübergreifend stattfindet und durch die überwiegend entspannte Atmosphäre Projekte mit Spaß und Freude realisiert werden. Dabei ist es erstaunlich, wie die Großen die sozialen Gefüge entwickeln, Verantwortung übernehmen, die Kleinen anleiten und Abläufe organisieren und steuern.

Die Euphorie des Anfangs

Hervorragend war für Lehrer die Möglichkeit, in den Schuljahren 11/12 & 12/13 bis zu zwei Stunden pro Woche aus ihrem Pflichtstunden-Soll für GTA zu nutzen. Endlich gab es Teamstunden in den unteren Klassen, die es erlaubten, Probleme im Klassenverband zu thematisieren und z.B. eine Weihnachtsfeier mit Eltern vorzubereiten. Klassenlehrer bekamen Zeit, sich um ihre Schützlinge zu kümmern, außerhalb des Fachunterrichts. Angedacht war, diese Teamstunden auch in den 7. und 8. Klassen zu gewähren. Bis zu dieser Zeit etablierten wir das Konzept unserer Schülerzeitung: 32 Seiten im 4-Farbendruck, ohne Werbung, oder entwickelten das Medienportal in der Version 2.0 für unsere Schule, welches in den nächsten Wochen mit der Version 3.0 online geht und nach wie vor von Schülern betreut wird, die die Schule längst verlassen haben.

Die aktuelle Lage

Mit dem Schuljahr 2013/14 kam dann der erste, restriktive Einschnitt. Lehrerstunden für GTA durften nicht mehr aus dem Pflichtstunden-Soll genommen werden. Lehrer, die GTA  weiterhin durchführen wollten, mussten wieder einen Nebenjob beantragen und wurden zu Honorarkräften an der eigenen Schule. Hochqualifizierte Arbeit für wenig Geld! Man braucht als Lehrer schon eine ganze Menge Engagement, um unter diesen Bedingungen WEITER zu machen. Das Ergebnis: 1/3 unserer Angebote fielen weg, da der organisatorische Aufwand vielen Kollegen zu hoch war. Die knappe Personaldecke an Schulen führt mittlerweile dazu, dass Teamstunden massiv gekürzt werden und dass Vertretungspläne und sich häufig ändernde Stundenpläne die Durchführung der GTA erschweren oder gar unmöglich machen. Zum Beispiel können die Streitschlichter der Schule außer von den 5. und 6. Klassen nicht regelmäßig in die höheren Klassen eingeladen werden, um präventive Projekte zu realisieren.

Betrachtet man die GTA in Sachsen aus einer Außenperspektive, hat sich scheinbar nichts geändert, außer dass weniger Angebote unterbreitet werden. Nach dem Unterricht nutzen zahlreiche Schüler unseres Gymnasiums die “Freizeitangebote” und die Ganztagsangebote stehen damit in Konkurrenz zu Einrichtungen der Jugendkultur außerhalb der Schule. Wohin führt diese Entwicklung?

Die Zukunft der GTA

Frau Kurth spricht davon, dass die  GTA  “... zu einem Qualitätsmerkmal geworden sind.” (LVZ,  07.03.2014) und kündigt im gleichem Atemzug die Umschichtung von finanziellen Mitteln zu Ungunsten der Gymnasien an. “Das Kultusministerium will deswegen die Schülerzahlen der Gymnasiasten bei der Mittelvergabe künstlich niedrig rechnen. Ab dem Schuljahr 2015/16 sollen die Schüler der Oberstufe bei der Ermittlung der Fördersumme nicht mehr berücksichtigt werden.” (LVZ, 07.03.2014) Heißt das, Schüler der 11. und 12. Klassen brauchen keinen Chor mehr, keine Chemie-AG, kein Podcast-Team, keine Schülerzeitung, keinen Sport? Denn keine Mittel bedeutet keine Angebote. Warum will man von Seiten der Staatsregierung nicht zulassen, dass die Qualität der Ganztagsangebote manifestiert wird?

Man muss in Sachsen endlich begreifen, dass Bildung in erster Linie von sozialen Bindungen und Kompetenzen profitiert und die allseits beschworene Qualität auf Dauer nicht mit Billigangeboten erreicht wird, sondern nachhaltige Konzepte braucht, die eine Chance haben, sich zu entwickeln.