Überall auf der Welt hat der Zweite Weltkrieg in den Familiengeschichten Spuren hinterlassen. Zerstörung, Allgegenwärtigkeit des Todes und Vertreibung sind für die Generation unserer Großeltern und Urgroßeltern zu prägenden Erfahrungen geworden. Zwei neunte Klassen unserer Schule sind diesen Familienerinnerungen nachgegangen und haben Interviews geführt mit ihren Großeltern und anderen Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs. Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen haben sie in englischsprachigen Briefen zusammengefasst und an zwei Klassen in New Jersey geschickt. Der Vorschlag dazu kam von Jenn Breisacher, Lehrerin am Burlington County Institute of Technology in Westampton. Ihre Schüler haben ebenfalls ihre Verwandten befragt und Antwortbriefe nach Delitzsch geschickt.
Uns hat sehr beeindruckt, mit wieviel Motivation unsere Schüler an das Projekt herangegangen sind und wie unkompliziert sie unterstützt durch Snapchat & Co. mit den amerikanischen Schülern in Kontakt geblieben sind.
Benjamin Gallin und Heidi Totzauer
Briefaustausch mit amerikanischen Schülern
Wir, die Klassen 9/1 und 9/4 des Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasiums in Delitzsch, hatten die Chance, einen Briefaustausch mit amerikanischen Schülern einer Schule in New Jersey zumachen. Natürlich nutzten wir diese und sandten im Dezember 2016 Briefe nach Amerika, in denen wir über unsere Familien im 2. Weltkrieg schrieben.
Anfang Januar kontaktierten uns einige der Schüler über Social-Media-Platformen und sagten, unsere Briefe seien angekommen. Darüber freuten wir uns sehr, und wenige Wochen später erhielten wir Antwortbriefe von ihnen. Darin antworteten sie auf unsere Fragen und erzählten uns, was sie über den 2. Weltkrieg wissen.
Jonathan ist 16 Jahre alt und schrieb, dass seine Familie eine große Verbindung zum Militär hat. Viele seiner Vorfahren hatten hohe Ränge beim amerikanischen Militär im 2. Weltkrieg. Sein Urgroßvater war ein Kommandant der Marine und Munitionslieferant, genauso wie der Urgroßvater eines Schülers der 9/1. Jonathans Urgroßvater arbeitete deshalb auf dem Schiff und war als einer von wenigen nicht damit untergegangen.
Tone, ebenfalls 16 Jahre alt, arbeitet bei McDonalds und macht gerne Sport. Er schreibt von einem auch uns bekannten Ereignis, dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor, einem Militärstützpunkt vor Hawaii. Dieses Ereignis war im Dezember 1941 und wird auch als der Wendepunkt des Krieges bezeichnet, weil sich ab diesem Zeitpunkt auch Amerika am Krieg beteiligte. Dadurch starben viele Hunderte Menschen. Amerika ward später eine Atombombe über Hiroshima ab. Dies ist auch ein sehr bekanntes Ereignis, was man mit dem Krieg verbindet. Danach weigerte sich Japan immer noch, die Bedingungen einer Vereinbarung zu akzeptieren. Tone schreibt auch, dass seine Großtante Deutsche sei und während des 2. Weltkrieges in Deutschland lebte. Ihr Vater musste in ein Konzentrationslager und sie hat sogar gehört, wie Bomben explodierten. Tone’s Meinung nach hat der Krieg nicht viel gebracht, außer dass Deutschland gestoppt wurde, und somit keinen 3. Weltkrieg verursachen konnte.
Cheré ist auch 16 Jahre alt und beschäftigt sich in ihrer Freizeit viel mit Make-Up. Ihre Familie hat nicht viel vom Krieg mitbekommen, das sie schon immer in New Jersey gelebt haben. Ihre Urgroßmutter arbeitete in einer Fabrik, in der Bomben hergestellt wurden. Ihr Urgroßvater sollte eigentlich in den Krieg gehen, musste aber nicht, da er sechs Kinder hatte und sich um diese kümmern musste. Auch Cheré erzählt vom Angriff auf Pearl Harbor, was zeigt, dass es das bekannteste Ereignis während des 2. Weltkrieges in Amerika gewesen sein muss.
Auch Christina, deren Vater aus Jamaika kommt, erwähnt dieses Ereignis in ihrem Brief. Sie schreibt, dass die Welt während des Krieges in zwei geteilt war. Zum Beispiel gehörten die USA, Frankreich und Großbritannien zu den Alliierten. Viele Männer mussten zu dieser Zeit im Krieg kämpfen und Frauen und viele Jugendlich haben gearbeitet. Ihrer Meinung nach war es nicht richtig, Atombomben abzuwerfen, und allgemein findet sie viele Entscheidungen im Krieg, wie von Deutschland als auch von Japan und den USA nicht berechtigt. Uns ist aufgefallen, dass viele Schüler aus den USA Verwandte oder Vorfahren aus Europa haben. Das, was sie von denen erfahren haben, stimmt auch größtenteils mit dem überein, was wir über unsere Familien herausgefunden haben.
Die Schüler, die ihre Familie in Amerika hatten, berichteten uns von den Berufen ihrer Vorfahren, die denen bei uns sehr ähnlich sind.
Insgesamt hat uns dieses Projekt sehr viel Spaß gemacht. Einerseits haben wir sehr viel über den 2. Weltkrieg und seine Auswirkungen auf Deutschland und die USA erfahren und andererseits konnten wir damit unser Englisch verbessern und neue Leute von einem anderen Kontinent kennenlernen. Viele aus unserer Klasse stehen weiterhin mit einigen Amerikanern in Kontakt. Gegenseitig stellen wir uns, unser Land, unsere Schule und andere Dinge vor. Dieser Briefaustausch hat deshalb nur Vorteile und wir freuen uns sehr, diese Chance gehabt zu haben.
Vincent W., 9/1
Post aus Amerika
In der heutigen Englischstunde haben wir, die Klasse 9/1, Post aus Amerika erhalten. Vor einigen Wochen schickten wir Briefe an die Schule „Burlington County Institute of Technology Westampton Campus“, nach New Jersey. Darin schrieben wir über die Erfahrungen unserer Familien im 2. Weltkrieg und kurz danach. Die Schüler aus New Jersey reagierten teilweise überrascht auf unsere Schilderungen der damaligen Lage. Die meisten stellten sich das Leben der Menschen in Deutschland sehr sicher vor.
Ein Mädchen schrieb in ihrem Brief über die 16 Millionen Amerikaner, die 1941 bis 1945 im Krieg dienten. Davon kehrten jedoch nur 400.000 Soldaten nach Hause zurück. Viele Schüler schrieben außerdem über die Kontaktschwierigkeiten zwischen den Soldaten und ihren Familien. Einige stellten sich auch vor, was wäre gewesen, wenn der Krieg nicht beendet worden wäre.
Doch in einem Punkt sind sich alle Schüler einig, in Amerika und auch hier bei uns. Wir sind unglaublich dankbar, dass wir in Frieden leben und wir hoffen, dass bald auf der gesamten Welt Menschen in Frieden leben können.
Sarah J., 9/1
Briefaustausch über den zweiten Weltkrieg
Im Rahmen eines Projekts haben wir englische Briefe an amerikanische Schüler einer High School geschrieben. Unsere Aufgabe war es ihnen Erfahrungen und Erlebnisse unserer Großeltern in zweiten Weltkrieg mitzuteilen. Dafür sprachen wir mit unsere Großeltern über die Zeit während des 2. Weltkrieges. Gleichzeitig baten wir um Informationen der Amerikaner. Aus den Briefen von Zachary und Ariyah haben wir erfahren, dass Amerika im 2. Weltkrieg gegen Japan kämpfte. 1941 attackierte Japan Pearl Harbor. Als Folge darauf bombardierte die USA zwei japanische Städte. Amerika belieferte die Alliierten mit Waffen, Nahrung und Brennstoff. Zachary war der Ansicht, dass Amerika nicht Schuld daran war, dass Deutschland den Krieg verloren hat. Außerdem meint er, dass es keinen wirklichen Gewinner gab. Wir erfuhren, dass die amerikanischen Frauen durch den Krieg die Chance bekommen haben, genau wie die Männer arbeiten gehen zu dürfen und bekamen somit die gleichen Rechte. Durch das Projekt mit der High School konnten wir die Sicht der amerikanischen Jugendlichen über den 2. Weltkrieg erfahren. Unsere Brieffreunde erfuhren durch unsere Briefe mehr über das Leben unserer Familien in der Zeit des Krieges. Dieses Projekt hat uns viele neue und interessante Informationen gebracht. Es war sehr spannend, die Texte unsere amerikanischen Freunde zu lesen.