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Vorschaubild zu Medea
Medea
"Medea" von Euripides, umgesetzt im Schauspiel Leipzig - ein Erlebnis

Neue Termine für 2023 für "Medea" im Schauspiel Leipzig

  • 11.01.23 (Mittwoch) 19:30
  • 19.01.23 (Donnerstag) 19:30
  • 02.02.23 (Donnerstag) 19:30
  • 10.02.23 (Freitag) 19:30 ---> Mareike + Helena
  • 23.03.23 (Mittwoch) 19:30
  • 05.04.23 (Mittwoch) 19:30
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    Wasser ist das bestimmende Element dieser Aufführung. Und ein Glashaus. Das stellt Korinth dar, umschlossen von Wasser. Im Glashaus Kreon und sein Gefolge; draußen, im Wasser, Medea.

    Medea wartend, bittend, wütend, Rache schmiedend und weinend. Weinend um das, was sie tun muss, da ihr niemand hilft, kein göttlicher Verwandter, kein Freund und schon gar nicht Jason. Weinend um ihre Söhne, die sie töten muss, um Jason zu treffen, so wie er sie getroffen hat mit seinem Verrat. Jason, machtgierig nach dem Thron, den er in Jolkos veweigert bekam, sieht nun in der Ehe mit Kreons Tochter endlich seine Chance gekommen. Und Medea stört dieses Vorhaben, kapiert nicht, dass doch nur alles zu ihrem Schutz dient, wo sie doch immer noch als die Barbarin angesehen wird, die nun, starrköpfig wie sie ist, uneinsichtig bleibt. Frau eben. Da müsse sie in den sauren Apfel beißen und in die Verbannung gehen. Er, Jason, könne da nicht mehr viel tun. Das ist der Moment, in dem die Leidenschaft mit Medea durchgeht und sie das Unfassbare tun lässt: die eigenen Söhne, ihre und Jasons Kinder, zu töten.

    In der Aufführung des Schauspiel Leipzig gibt es keinen Götterwagen, der Medea aufnimmt und wegbringt. Medea steht am Ende todtraurig da, der Chor hat das letzte Wort.

    Sehr beeindruckend und eindringlich. Manche Passagen konnten fast mitgesprochen werden, da sie aus dem Unterricht in Erinnerung gebleben waren, so "Die Kritiker" aus 11. und ehemals 12. Klasse, die am Sonntagabend, dem 12.07.2020, nach langer Corona bedingter Pause mit entsprechendem Abstand von zwei Plätzen und Mundschutz im Rang des Theaters sitzen und Medeas Geschichte erleben konnten.

    Die Medea-Darstellerin, Anne Cathrin Buhtz, war im gesamten Spiel von ca. anderhalb Stunden präsent und konnte die Figur der Medea mit ihrem Gefühlschaos sehr präzise und glaubhaft gestalten. Interessant war auch, die Vorgeschichte Medeas und Jasons von ihren Söhnen erzählen zu lassen. Und wenn die Söhne die besondere Fähigkeit ihrer Mutter, die Zauberkunst, erwähnten, dann war alles andere für Kreon und seine Korinther unwichtig, nur dieser eine Fakt zählte und war Medeas Unglück.

    Eines hat uns alle beschäftigt: War das Wasser warm? Die anderen Darsteller waren herbstlich gekleidet mit Steppjacken, Anoraks und Stiefeln. Nur Medea war barfuß im ärmellosen, tief ausgeschnittenen Kleid, im Wasser liegend, sitzend, stehend. Blasentechnisch sicher nicht optimal.

    Aber: Wasser war eben das bestimmende Element dieser Aufführung.

    

    CES